Im beschaulichen Wallenhorst an der Landesgrenze zwischen Nordrheinwestfalen und Niedersachsen haben sich in dieser Woche 43 junge Musiker aus 14 Nationen zusammengefunden, um künstlerische Höchstleistungen zu vollbringen: Unter der Leitung von Hossein Pishkar, dem Gewinner des Deutschen Dirigentenwettbewerbs 2017, proben die handverlesenen Musiker aus ganz Europa, um am Ende dieser Woche als Euregio Festival Orchestra in insgesamt drei Konzerten in Oldenzaal (13.4.), Münster (LWL Landesmuseum, 14.4.) und Osnabrück (15.4.) das diesjährige Euregio Musik Festival zu eröffnen.
Auf dem Probenplan stehen Beethovens 4. Sinfonie sowie eine Overtüre und das Cellokonzert Nr. 1
von Haydn, ein Programm, das Hossein Pishkar bewusst gewählt hat: „Haydn ist eine musikalische Notwendigkeit. Für mich ist Haydn einer der genialsten Komponisten, der je gelebt hat“ erklärt der 28jährige Iraner, bevor er fortfährt, dass er sich, als er die Anfrage für die Leitung des Euregio Festival Orchestra bekam, direkt sagte, „endlich kann ich einmal Beethoven machen“. So fordernd seien dessen Sinfonien, dass in seinen Augen die unvoreingenommene Jugend prädestiniert dafür sei, Beethovens Komposition gerecht zu werden. Sogleich schwärmt Hossein Pishkar, von der ersten Probe mit den jungen Musikern, die zuvor unter der Leitung von Dozenten in den einzelnen Stimmgruppen in den Niederlanden probten. Als geradezu „sensationell“ bezeichnet er die Leistung des Orchesters am Ende des ersten gemeinsamen Vormittags. In den Tagen zuvor trafen sich die Musiker, die allesamt zu den besten ihres Alters in den jeweiligen Herkunftsländern zählen, in Buurse, einer Ortschaft nahe Enschede. Unter Anleitung der Dozenten probten sie dort innerhalb der einzelnen Stimmgruppen. Hossein Piskhar, der das Orchester nun aus deren Händen übernahm, um es innerhalb einer intensiven Probenphase zu einem eigenständigen Klangkörper zu formen, präzisierte: „Das ist es, was ich machen will! Menschen unabhängig von Haarfarbe und Hautfarbe und Sprache in diesem Alter dazu zu bringen, gemeinsam Einzigartiges zu schaffen, das ist etwas, woran ich total glaube“. Dem pflichtet Dr. Johannes Dälken als Vorsitzender der Felicitas und Werner Egerland Stiftung, die das Orchesterprojekt finanziell unterstützt, bei: „Unsere Stifterin hat uns auf den Weg gegeben, Jugendliche im Bereich von Kunst und Kultur nicht nur regional begrenzt sondern gerade europaweit zu fördern. Insbesondere die klassische Musik lag ihr hierbei persönlich sehr am Herzen. Dass Jugendliche unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen, um gemeinsam etwas Großes zu schaffen, sendet ein Signal, das in der heutigen Zeit besonders wichtig ist.
Das Euregio Festival Orchestra wird für Haydns Cellokonzert ergänzt um den Solisten Claudio Bohórquez. Der Gewinner des Internationalen Musikwettbewerbs Genf und Professor der Hochschule „Hanns Eisler“ Berlin ist bereits beim Orchester, um eine eigene Vision zu verwirklichen. Als Höhepunkt finden ab Freitag die Konzerte von Claudio Bohórquez und dem Euregio Festival Orchestra unter der Leitung von Hossein Pishkar in Oldenzaal (Fr., 13.4. 20 Uhr, Plechelmusbasiliek), Münster (Sa., 14.4. 20 Uhr LWL-Museum für Kunst und Kultur) und Osnabrück (15.4. 18 Uhr, OsnabrückHalle) statt. Karten gibt es im Vorverkauf über Eventim oder an der Abendkasse, die jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn öffnet. Reservierungen sind ausschließlich über das Büro des Veranstalters möglich unter 0541-40712873 oder und unter diesem Link.